Es gibt unzählige Möglichkeiten der Meditation
- Was verbirgt sich hinter dem Wort Meditation?
- Welches Ziel hat Meditation?
- Wie kann ich Meditieren lernen?
- Welche Erfahrungen kann ich mit Meditation machen?
Dies sind nur ein paar wenige Fragen, einige Antworten und Erklärungsansätze findest du nachfolgend.
Meditation ist ein Möglichkeit intensiv in Kontakt mit dir selbst zu kommen.
Es ist früh am Morgen, der Wecker ertönt um 5 Uhr. Ich drücke die Schlummertaste, welche den Wecker verstummen läßt. Bevor erste Gedanken in meinem Geist auftauchen atme ich ein paar Mal bewusst ein und aus. Ich spüre wie der Atem in mich einströmt, eine kleine Pause entsteht, dann erfolgt die Ausatmung. Ein Prozeß, welcher oftmals unbewusst stattfindet, bei einem gesunden Erwachsenen ca. 12 – 16 Atemzüge pro Minute, seit Beginn meines allerersten Atemzuges bis hin ans Ende meiner Tage, bis zu meinem letzten Atemzug.
Mit dem Atem strömt auch Prana, die Lebensenergie mit in mich hinein.
Es kostet mich Anfangs noch Überwindung dem Impuls zu widerstehen, nach dem Weckerklingeln gleich aus dem Bett zu springen. Doch mit der Zeit und dem konsequenten Fortführen der Praxis werde ich gelassener.
Nach ein paar Minuten starte ich entspannt in den Tag.
Ein anderer Morgen, es ist kurz vor halb 4, ich liege in meinem Bett und bin wach. Sanft erwacht, meine Frau atmet gleichmäßig und ruhig, und schläft seelig neben mir.
Heut ist Sonntag, es ist ein Tag im Winter, und für den Nachmittag steht ein Meditationsworkshop an, welchen ich anleiten werde. Es ist nicht der erste, ich habe schon ein paar angeleitet. Er findet aber an einem anderen Ort statt als die bisherigen. Es sind neue TeilnehmerInnen, die meisten davon kenne ich noch nicht.
Zurück zu der Stelle als ich im Bett erwacht bin.
Mit einiger Erfahrung ist mir bewusst jetzt im Bett liegen zu bleiben fühlt sich nicht richtig an. Einschlafen würde ich ohnehin erst einmal nicht wieder. Nach ein paar Minuten der Besinnung stehe ich auf, nehme leise mein Bettzeug mit in das Wohnzimmer , lege es auf die Couch und öffne die Balkontür. Die Luft ist kalt und klar und über mir liegt der sternenbesetzte klare Nachthimmel.
Nach ein paar Minuten im Morgenmantel in der kalten klaren Nacht, gehe ich zurück ins Wohnzimmer, schließe die Balkontür und entzünde neben dem Schreibtisch ein kleines Licht. Dann nehem ich Platz auf einem Hocker, um mich auf die Meditation vorzubereiten.
Die Gedanken in meinem Kopf drehen sich um den Workshop heut Nachmittag. Wie wird es werden, kann ich die Erwartungen der Teilnehmenden erfüllen? Habe ich an alles gedacht? Ich hoffe das ich viele Fragen gestellt bekomme, mit guten Antworten aufwarten kann. Darüber hinaus erwarte ich das ich auch Fragen bekomme, welche ich nicht beantworten kann, zumindest nicht sofort. An diesen Fragen darf ich dann wachsen.
Zurück zum Hocker auf dem ich sitze.
Meine Füße stehen fest und entspannt auf dem Boden, die Wirbelsäule aufgerichtet, die Schultern entspannt. Erhaben trifft die Beschreibung meiner Sitzhaltung recht gut. Ich habe mir eine Decke um die Schultern gelegt und beschliesse vor der eigentlichen Meditation noch 15 Minuten Nasenwechselatmung zu praktizieren. Damit kann ich meinen Geist, meine Gedanken zur Ruhe bringen, so ist meine Hoffnung
Für die Nasenwechselatmung nehme ich die rechte Hand vor mein Gesicht, Zeigefinger und Mittelfinger eingeklappt, der Daumen berührt den rechten Nasenflügel, Ringfinger und kleiner Finger den linken. Bevor ich beginne atme ich ruhig und gleichmäßig durch die Nase ein und aus. Dann verschließe ich sanft mit dem Daumen das rechte Nasenloch und atme durch das linke Nasenloch ein. Im Geist zähle ich dabei bis 4, verschließe dann sanft beide Nasenlöcher und halte den Atem während ich im Geist bis 8 zähle. Dann öffne ich das rechte Nasenloch und atme aus während ich dabei im Geist wieder bis 8 zähle. Danach atme ich über das rechte Nasenloch ein, während Ring- und kleiner Finger das linke Nasenloch verschliessen. Nach 15 Minuten meldet sich der Timer.
Was jetzt folgt ist die eigentliche Meditation. Was möchte ich damit erreichen?
Die Antwort klingt erst einmal ungewohnt, weshalb? Sie lautet NICHTS. Das klingt zugegebenermaßen erst einmal seltsam. Wie kann ich durch die Meditationserfahrungen NICHTS erreichen wollen? Eine Antwort darauf ist gleichzeitig eine Definition der Meditation. Sie lautet Meditation ist absichtslos, sie hat kein Ziel. Das macht die Sache manchmal etwas verzwickt. Meditation kann man auch nicht so erlernen, wie wir in der Schule rechnen, lesen und schreiben lernen. Wenn man in den Zustand der Meditation kommt, fällt man hinein. Meditation ist automatisches erwachen des Bewusstseins.
(Fortsetzung folgt)